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Inhaltsverzeichnis
- 1. Grundlagen der Kaninchen-Verdauung
- 2. Die drei Säulen der Kaninchenernährung
- 3. Heu - Das Grundnahrungsmittel
- 4. Frischfutter - Gemüse, Kräuter und Obst
- 5. Pellets - Ergänzung in Maßen
- 6. Wasser - Lebenswichtiges Trinken
- 7. Giftpflanzen und Gefahren
- 8. Fütterungsplan und Mengen
- 9. Häufige Ernährungsfehler vermeiden
- 10. Besondere Ernährungssituationen
- 11. Häufig gestellte Fragen (FAQ)
- 12. Hochwertige Produkte für gesunde Ernährung
Tierarten
Kaninchen Ernährung - Was fressen Kaninchen?

Die richtige Ernährung ist das Fundament für ein gesundes und langes Kaninchenleben. Kaninchen haben ein sehr empfindliches Verdauungssystem und ganz spezielle Ernährungsbedürfnisse, die sich stark von anderen Haustieren unterscheiden. Was für andere Tiere gesund ist, kann für Kaninchen sogar gefährlich werden.
In diesem umfassenden Ernährungsratgeber erfahren Sie alles Wichtige über die artgerechte Fütterung von Kaninchen - von den Grundlagen der Verdauung über die richtige Zusammenstellung der Nahrung bis hin zu giftigen Pflanzen, die Sie unbedingt vermeiden sollten. Mit dem richtigen Wissen sorgen Sie dafür, dass Ihre Kaninchen gesund und vital bleiben.
Wichtig: Kaninchen sind keine Nagetiere, sondern Hasenartigen und haben einen ganz besonderen Verdauungsapparat. Falsche Ernährung kann zu schweren Verdauungsproblemen und sogar zum Tod führen.
1. Grundlagen der Kaninchen-Verdauung
Um Kaninchen richtig zu ernähren, ist es wichtig zu verstehen, wie ihr Verdauungssystem funktioniert. Kaninchen sind Pflanzenfresser mit einem sehr speziellen Verdauungsapparat, der sich deutlich von dem anderer Haustiere unterscheidet.
Besonderheiten der Kaninchen-Verdauung:
- Stopfmagen: Kaninchen haben einen Magen ohne eigene Muskulatur - neue Nahrung drückt die alte weiter
- Blinddarmverdauung: Im großen Blinddarm werden schwer verdauliche Pflanzenfasern durch Bakterien aufgeschlossen
- Blinddarmkot: Kaninchen fressen ihren weichen Blinddarmkot direkt vom After - das ist völlig normal!
- Ständige Nahrungsaufnahme: Der Magen sollte nie leer sein, Kaninchen müssen kontinuierlich fressen
Warum ist die richtige Ernährung so wichtig? Das empfindliche Verdauungssystem der Kaninchen reagiert sehr sensibel auf Futterumstellungen, falsche Nahrung oder zu viel Zucker. Verdauungsstörungen können schnell lebensbedrohlich werden, da der Darm blockieren kann (Darmverschluss).
Die Darmflora: Im Blinddarm leben wichtige Bakterien, die Zellulose aufschließen und Vitamine produzieren. Diese empfindliche Darmflora kann durch falsches Futter, Antibiotika oder Stress gestört werden.
2. Die drei Säulen der Kaninchenernährung
Die artgerechte Kaninchenernährung basiert auf drei Hauptkomponenten, die in einem bestimmten Verhältnis gefüttert werden sollten:
Die optimale Zusammensetzung:
- Heu: 80-85% - Unbegrenzt verfügbar, Grundlage der Ernährung
- Frischfutter: 15-20% - Gemüse, Kräuter, wenig Obst
- Pellets: 0-5% - Nur als kleine Ergänzung oder ganz weglassen
Warum diese Verteilung? In der Natur fressen Kaninchen hauptsächlich Gräser, Kräuter und Blätter - also faserreiche, nährstoffarme Kost. Handelspellets sind oft zu nahrhaft und können zu Übergewicht und Verdauungsproblemen führen.
Das Kaninchen bestimmt die Menge: Anders als bei Hunden oder Katzen sollten Sie Kaninchen nicht rationiert füttern. Heu und geeignetes Frischfutter können in unbegrenzten Mengen angeboten werden - gesunde Kaninchen fressen instinktiv die richtige Menge.
Kontinuierliche Fütterung: Kaninchen müssen den ganzen Tag über fressen können. Längere Fresspausen (über 8-12 Stunden) können zu gefährlichen Verdauungsstörungen führen.
3. Heu - Das Grundnahrungsmittel
Heu ist das wichtigste Futter für Kaninchen und sollte 24 Stunden am Tag zur Verfügung stehen. Es liefert die nötigen Rohfasern für eine gesunde Verdauung und den natürlichen Zahnabrieb.
Qualitätsmerkmale von gutem Heu:
- Grüne Farbe: Frisches, grünes Heu enthält mehr Nährstoffe als gelbliches
- Angenehmer Duft: Muss nach Wiese riechen, nicht muffig oder staubig
- Verschiedene Gräser: Wiesenheu mit unterschiedlichen Gräsern und Kräutern
- Staubfrei: Staubiges Heu kann Atemwegsprobleme verursachen
- Trocken gelagert: Feuchtes Heu kann schimmeln und ist giftig
Heu-Sorten und ihre Verwendung:
- Wiesenheu (1. Schnitt): Am besten für erwachsene Kaninchen, strukturreich
- Wiesenheu (2./3. Schnitt): Feiner, für wählerische Kaninchen
- Kräuterheu: Als Abwechslung und bei Verdauungsproblemen
- Bergwiesenheu: Besonders aromatisch und vielfältig
Warum ist Heu so wichtig? Die langen Fasern regen die Kautätigkeit an, was für den Zahnabrieb wichtig ist. Außerdem fördert es die Verdauung und hält die Darmflora gesund. Kaninchen können täglich das 1,5 bis 2-fache ihres Körpergewichts an Heu fressen.
Häufige Heu-Probleme: Viele Kaninchen fressen zu wenig Heu, wenn sie zu viele Pellets oder süßes Frischfutter bekommen. Reduzieren Sie in diesem Fall die anderen Futterkomponenten, damit das Heu wieder attraktiver wird.
4. Frischfutter - Gemüse, Kräuter und Obst
Frischfutter versorgt Kaninchen mit wichtigen Vitaminen, Mineralstoffen und Flüssigkeit. Es sollte täglich in verschiedenen Sorten angeboten werden, wobei die Auswahl schrittweise erweitert wird.
Geeignetes Gemüse (täglich erlaubt):
- Blattgemüse: Salate, Spinat, Mangold, Rucola, Chinakohl
- Kohlsorten: Brokkoli, Blumenkohl, Kohlrabi (langsam einführen)
- Wurzelgemüse: Karotten, Sellerie, Pastinaken, Rote Beete
- Andere: Gurke, Zucchini, Fenchel, Paprika, Tomate (nur das Fruchtfleisch)
Kräuter und Wildpflanzen (sehr wertvoll):
- Küchenkräuter: Petersilie, Dill, Basilikum, Koriander, Minze
- Wildkräuter: Löwenzahn, Gänseblümchen, Spitzwegerich, Giersch
- Medizinalkräuter: Kamille, Thymian, Oregano (in kleinen Mengen)
Obst (nur als gelegentlicher Leckerbissen):
- Geeignet: Apfel, Birne, Banane, Beeren (alles ohne Kern/Stein)
- Menge: Maximal 1-2 TL pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag
- Warum wenig? Obst enthält viel Zucker und kann die Darmflora stören
Einführung neuer Sorten: Neue Gemüse- oder Kräutersorten sollten langsam eingeführt werden. Beginnen Sie mit kleinen Mengen und beobachten Sie, ob das Kaninchen das Futter verträgt. Bei Durchfall sofort absetzen.
Fütterungsmengen: Pro Kilogramm Körpergewicht sollten etwa 100-150g Frischfutter (ohne Obst) täglich gegeben werden. Ein 2kg schweres Kaninchen bekommt also etwa 200-300g Gemüse und Kräuter.
5. Pellets - Ergänzung in Maßen
Pellets sind in der modernen Kaninchenernährung umstritten. Während sie früher als Grundfutter galten, weiß man heute: Weniger ist mehr. Viele Kaninchen leben gesünder ganz ohne Pellets.
Wann sind Pellets sinnvoll?
- Jungtiere: Bis etwa 6 Monate für das Wachstum
- Trächtige/säugende Weibchen: Erhöhter Nährstoffbedarf
- Kranke/untergewichtige Tiere: Nach tierärztlicher Empfehlung
- Sehr wählerische Esser: Als Motivation zum Fressen
Qualitätsmerkmale guter Pellets:
- Hoher Rohfaseranteil: Mindestens 20%, besser 25-30%
- Niedriger Calcium-Gehalt: Nicht über 0,8% (außer für Jungtiere)
- Ohne Getreide: Getreide ist schwer verdaulich für Kaninchen
- Keine Zusätze: Keine Nüsse, getrockneten Früchte oder bunten Stücke
- Grüne Farbe: Zeigt hohen Anteil an Grünpflanzen an
Richtige Pellet-Mengen:
- Jungtiere (bis 6 Monate): 25-30g pro kg Körpergewicht
- Erwachsene Kaninchen: 15-20g pro kg Körpergewicht (optional)
- Übergewichtige Tiere: Pellets komplett weglassen
Häufige Pellet-Probleme: Viele Kaninchen werden durch zu viele Pellets wählerisch und fressen weniger Heu. Das kann zu Zahnproblemen und Verdauungsstörungen führen. Reduzieren Sie die Pellet-Menge, wenn das Heu verschmäht wird.
Alternative zu Pellets: Statt Pellets können Sie getrocknete Kräuter, Gemüsechips oder kleine Mengen Saaten füttern. Diese sind oft gesünder und natürlicher.
6. Wasser - Lebenswichtiges Trinken
Entgegen weitverbreiteter Mythen trinken Kaninchen sehr wohl Wasser und benötigen täglich Zugang zu frischem, sauberem Trinkwasser. Der Wasserbedarf hängt von der Ernährung, Temperatur und Aktivität ab.
Wasserbedarf von Kaninchen:
- Grundbedarf: 50-100ml pro kg Körpergewicht täglich
- Bei viel Frischfutter: Weniger zusätzliches Wasser nötig
- Bei Pellet-Fütterung: Deutlich höherer Wasserbedarf
- Im Sommer: Bis zu 200ml pro kg Körpergewicht
Wassergefäße - Was ist am besten?
- Keramiknapf: Natürlichste Trinkhaltung, schwer umzuwerfen
- Edelstahlnapf: Hygienisch, aber kann umgeworfen werden
- Nippeltränke: Praktisch, aber unnatürliche Trinkhaltung
- Wichtig: Täglich frisches Wasser, saubere Gefäße
Wasserqualität: Leitungswasser ist in Deutschland meist geeignet. Bei sehr kalkhaltigem Wasser können Sie gefiltertes oder stilles Mineralwasser anbieten. Niemals abgestandenes oder verschmutztes Wasser verwenden.
Anzeichen für Wassermangel: Müdigkeit, eingesunkene Augen, klebriger Speichel oder verminderte Hautelastizität sind Warnsignale. Bei Verdacht auf Dehydration sofort zum Tierarzt!
Besondere Situationen: Kranke Kaninchen, trächtige oder säugende Weibchen und Kaninchen in Außenhaltung haben einen erhöhten Wasserbedarf. Im Winter darauf achten, dass das Wasser nicht einfriert.
7. Giftpflanzen und Gefahren
Viele Pflanzen, die für Menschen harmlos sind, können für Kaninchen giftig oder sogar tödlich sein. Eine genaue Kenntnis giftiger Pflanzen ist lebenswichtig für jeden Kaninchenhalter.
Häufige Giftpflanzen (niemals füttern!):
- Nachtschattengewächse: Kartoffeln, Tomatengrün, Auberginen
- Zwiebelgewächse: Zwiebeln, Knoblauch, Lauch, Schnittlauch
- Steinobst: Kirschkerne, Pflaumenkerne, Aprikosenkerne
- Avocado: Alle Teile der Frucht sind hochgiftig
- Rhabarber: Enthält zu viel Oxalsäure
Giftige Zimmerpflanzen:
- Zimmerpflanzen: Efeu, Dieffenbachie, Philodendron, Weihnachtsstern
- Schnittblumen: Tulpen, Narzissen, Maiglöckchen, Oleander
- Küchengewürze: Muskatnuss, rohe Bohnen, Kakao
Problematische Wildpflanzen:
- Hochgiftig: Fingerhut, Eisenhut, Tollkirsche, Maiglöckchen
- Mäßig giftig: Hahnenfuß, Schöllkraut, Jakobskreuzkraut
- Vorsicht: Sammeln Sie Wildkräuter nur, wenn Sie sie sicher erkennen
Symptome einer Vergiftung:
- Verweigerung der Nahrungsaufnahme
- Apathie oder Unruhe
- Durchfall oder Verstopfung
- Krämpfe oder Zittern
- Schwere Atmung
Erste Hilfe bei Vergiftung: Entfernen Sie sofort die Giftquelle, geben Sie kein Wasser oder Milch und fahren Sie umgehend zum Tierarzt. Nehmen Sie wenn möglich eine Probe der gefressenen Pflanze mit.
Vorbeugung: Kontrollieren Sie regelmäßig Gehege und Auslaufbereich auf giftige Pflanzen. Bei Unsicherheit immer auf die sichere Seite stellen und die Pflanze nicht anbieten.
8. Fütterungsplan und Mengen
Ein strukturierter Fütterungsplan hilft dabei, Ihre Kaninchen gesund und ausgewogen zu ernähren. Dabei sollten Sie individuelle Bedürfnisse und Vorlieben berücksichtigen.
Täglicher Fütterungsplan:
- Heu: Immer verfügbar, mehrmals täglich nachfüllen
- Morgens: Erste Portion Frischfutter (50% der Tagesration)
- Abends: Zweite Portion Frischfutter (50% der Tagesration)
- Pellets: Falls gegeben, einmal täglich kleine Menge
- Wasser: Täglich frisch, bei Bedarf nachfüllen
Mengenangaben für ein 2kg schweres Kaninchen:
- Heu: Unbegrenzt (ca. 100-200g werden gefressen)
- Gemüse/Kräuter: 200-300g gemischt
- Obst: Maximal 20g (2 TL) als Leckerli
- Pellets: 30-40g (optional) oder ganz weglassen
- Wasser: 100-300ml je nach Jahreszeit
Futterumstellung: Neue Futtersorten sollten langsam über 7-14 Tage eingeführt werden. Beginnen Sie mit kleinen Mengen und steigern Sie langsam, während Sie alte Sorten reduzieren.
Fütterungsregeln:
- Immer zur gleichen Zeit füttern
- Verschiedene Gemüsesorten mischen
- Reste nach 24 Stunden entfernen
- Bei Durchfall sofort Frischfutter reduzieren
- Gewicht regelmäßig kontrollieren
Saisonale Anpassungen: Im Sommer können Sie mehr wasserreiches Gemüse füttern, im Winter mehr Wurzelgemüse. Frische Wildkräuter gibt es hauptsächlich im Frühjahr und Sommer.
Leckerlis und Belohnungen: Gesunde Leckerlis sind kleine Stücke Obst, getrocknete Kräuter oder spezielle Knabberstangen ohne Zucker. Vermeiden Sie Joghurtdrops oder andere süße Leckerlis aus dem Handel.
9. Häufige Ernährungsfehler vermeiden
Viele Kaninchen leiden unter ernährungsbedingten Gesundheitsproblemen, die durch Unwissen oder veraltete Informationen entstehen. Diese häufigsten Fehler sollten Sie unbedingt vermeiden:
Die größten Ernährungsfehler:
- Zu viele Pellets: Reduziert die Heuaufnahme und kann zu Übergewicht führen
- Schlechtes Heu: Staubiges, altes oder schimmliges Heu schadet der Gesundheit
- Zu viel Obst: Kann Durchfall und Darmprobleme verursachen
- Einseitige Fütterung: Nur eine Sorte Gemüse führt zu Mangelerscheinungen
- Brot und Getreide: Absolut ungeeignet für Kaninchen
Veraltete Mythen:
- "Kaninchen trinken nicht": Falsch - sie brauchen immer frisches Wasser
- "Salat ist schädlich": Viele Salatsorten sind sehr gesund
- "Nur Pellets reichen": Pellets allein sind ungesund
- "Karotten sind das beste Futter": Zu viele Karotten können schaden
Gefährliche Fertigfutter:
- Müsli-Mischungen: Kaninchen picken nur die süßen Teile heraus
- Knabberstangen mit Honig: Viel zu viel Zucker
- Joghurtdrops: Völlig unnatürlich für Pflanzenfresser
- Brot oder Zwieback: Kann zu Verstopfungen führen
Warnsignale für falsche Ernährung:
- Weicher oder kein Kot
- Aufgeblähter Bauch
- Starker Gewichtsverlust oder -zunahme
- Zahnprobleme
- Fressunlust
Notfälle erkennen: Wenn ein Kaninchen 12 Stunden nichts frisst, ist das ein absoluter Notfall! Fahren Sie sofort zum Tierarzt, da der Darm blockieren kann (Darmverschluss).
Richtige Futterumstellung: Bei kranken oder schlecht ernährten Kaninchen die Ernährung langsam umstellen. Niemals abrupt von Pellets auf Heu umstellen, sondern über mehrere Wochen.
10. Besondere Ernährungssituationen
Je nach Alter, Gesundheitszustand und besonderen Umständen haben Kaninchen unterschiedliche Ernährungsbedürfnisse. Diese Situationen erfordern angepasste Fütterung:
Jungtiere (bis 6 Monate):
- Heu: Unbegrenzt hochwertiges, weiches Heu
- Pellets: 25-30g pro kg Körpergewicht für das Wachstum
- Frischfutter: Langsam ab der 12. Lebenswoche einführen
- Besonderheit: Höherer Kalzium- und Proteinbedarf
Trächtige und säugende Weibchen:
- Erhöhte Mengen: Bis zu doppelte Futtermenge
- Qualität: Besonders hochwertiges, kalziumreiches Futter
- Häufigkeit: Mehrmals täglich kleine Portionen
- Wasser: Deutlich erhöhter Wasserbedarf
Senioren (ab 6-8 Jahren):
- Weicheres Heu: Falls Zahnprobleme vorliegen
- Kleinere Stücke: Gemüse kleiner schneiden
- Regelmäßige Kontrollen: Gewicht und Fressverhalten beobachten
- Weniger Kohl: Kann schwerer verdaulich sein
Übergewichtige Kaninchen:
- Pellets streichen: Komplett weglassen
- Mehr Bewegung: Größerer Auslauf anbieten
- Blattgemüse bevorzugen: Weniger Wurzelgemüse
- Tierarzt: Diätplan erstellen lassen
Kranke Kaninchen:
- Verdauungsprobleme: Nur Heu und Kräuter, kein Frischfutter
- Zahnprobleme: Weiches Heu, Gemüse raspeln
- Appetitlosigkeit: Lieblingsfutter anbieten, notfalls Zwangsfütterung
- Medikamente: Manche Medikamente vertragen sich nicht mit bestimmten Futtermitteln
Kaninchen in Außenhaltung:
- Winter: Mehr energiereiches Futter (Wurzelgemüse)
- Sommer: Mehr wasserreiches Gemüse, Schatten wichtig
- Frisches Gras: Langsam an Weidehaltung gewöhnen
- Wasserzugang: Im Winter frostfrei halten
Medikamentengabe: Viele Medikamente können in Banane oder Apfelmus versteckt werden. Niemals Medikamente in Wasser auflösen, da Kaninchen dann oft nicht mehr trinken.
Unser Tipp: Führen Sie ein Ernährungstagebuch für Ihre Kaninchen. Notieren Sie, was und wie viel Sie füttern und wie die Tiere darauf reagieren. Das hilft bei der Optimierung der Ernährung und bei Tierarztbesuchen.
11. Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Heu ist das wichtigste Futter für Kaninchen und sollte 80-85% der Nahrung ausmachen. Es muss 24 Stunden täglich verfügbar sein. Hochwertiges, grünes, duftendes Wiesenheu versorgt Kaninchen mit wichtigen Rohfasern für die Verdauung und sorgt für den natürlichen Zahnabrieb. Ohne ausreichend Heu können schwere Gesundheitsprobleme entstehen.
Pro Kilogramm Körpergewicht sollten Kaninchen etwa 100-150g Frischfutter (Gemüse und Kräuter) täglich bekommen. Ein 2kg schweres Kaninchen bekommt also 200-300g. Obst sollte nur als gelegentlicher Leckerbissen gegeben werden - maximal 1-2 Teelöffel pro kg Körpergewicht. Neue Sorten immer langsam einführen und bei Durchfall sofort reduzieren.
Erwachsene, gesunde Kaninchen benötigen keine Pellets und leben oft gesünder ohne sie. Pellets können bei Jungtieren bis 6 Monate, trächtigen/säugenden Weibchen oder kranken Tieren sinnvoll sein. Wenn Pellets gefüttert werden, sollten es hochwertige mit mindestens 20% Rohfaseranteil sein - maximal 15-20g pro kg Körpergewicht. Zu viele Pellets führen oft dazu, dass Kaninchen weniger Heu fressen.
Giftig sind alle Zwiebelgewächse (Zwiebeln, Knoblauch, Lauch), Nachtschattengewächse (Kartoffeln, Tomatengrün), Avocado, Rhabarber und Hülsenfrüchte. Auch Steinobstkerne, rohe Bohnen und alle Kohlsorten in großen Mengen können problematisch sein. Bei Unsicherheit die Pflanze nicht füttern und im Zweifel den Tierarzt fragen. Eine Giftpflanzenliste sollte jeder Kaninchenhalter griffbereit haben.
Gutes Heu ist grün (nicht gelb oder braun), riecht angenehm nach Wiese, ist staubfrei und trocken. Es sollte verschiedene Gräser und Kräuter enthalten und nicht muffig oder schimmlig riechen. Wiesenheu vom ersten Schnitt ist meist am besten. Lagern Sie Heu trocken und luftig. Schlechtes Heu kann Atemwegsprobleme verursachen oder sogar giftig sein, wenn es schimmelt.
Ja, Kaninchen müssen täglich frisches Wasser zur Verfügung haben. Sie trinken etwa 50-100ml pro kg Körpergewicht, bei warmem Wetter oder Pellet-Fütterung deutlich mehr. Der Mythos "Kaninchen trinken nicht" ist falsch und gefährlich. Bieten Sie das Wasser in einem schweren Keramiknapf oder einer Nippeltränke an und wechseln Sie es täglich.
Wenn ein Kaninchen 12 Stunden nichts frisst, ist das ein Notfall! Fahren Sie sofort zum Tierarzt, da der Darm blockieren kann (Darmverschluss). Kurzfristig können Sie versuchen, das Lieblingsfutter anzubieten oder das Kaninchen zu Bewegung zu animieren. Niemals abwarten - bei Kaninchen können sich Verdauungsprobleme innerhalb weniger Stunden lebensbedrohlich entwickeln.
Nein, Brot, Getreide und andere kohlenhydratreiche Lebensmittel sind für Kaninchen ungeeignet und können zu schweren Verdauungsproblemen führen. Kaninchen sind reine Pflanzenfresser, die nur schwer verdauliche Zellulose verwerten können. Stärke und Zucker stören die empfindliche Darmflora und können Durchfall oder Darmverschluss verursachen. Halten Sie sich an Heu, Gemüse und Kräuter.