
Die Artgerechte Hamsterhaltung
Diese kleinen und niedlichen Racker verzaubern viele Menschen jedes Jahr aufs Neue. Mit ihren kleinen runden Knopfaugen und den süßen kleinen Pfoten auf denen sie fidel durchs Gehege stapfen. Zudem sehen sie unglaublich kuschelig und weich aus. Jedoch sind Hamster natürlich keine Kuscheltiere, sondern reine Beobachtungstiere. Hamster sind nachtaktive Tiere die tagsüber ruhen und während ihrer Ruhezeit auch nicht geweckt werden sollten. Daher entfällt hier die Empfehlung jungen Kindern einen Hamster, als Haustier vorzuschlagen. In der Nacht geht es dann auf Erkundungstour, es wird Futter gesucht, neues Nistmaterial gesammelt, die Fellpflege im Sandbad wird eingehalten und es werden Kilometer im Laufrad gerannt.
Wie sind Hamster vom Verhalten her? Was ist der Charakter des Hamsters?
Hamster sind in freier Wildbahn und auch als Haustier nach wie vor Fluchttiere. Bedeutet in der Regel ist die erste Reaktion des Hamsters sich zu verstecken, wenn eine neue und unbekannte Situation auf sie zukommt. Daher ist es auch so, dass meistens der neue Hamster die ersten Tage bis Wochen kaum zu sehen ist während seine Körnergeber (Besitzer) wach sind. Sollte der Hamster nicht in der Lage sein zu flüchten so kann es durchaus Mal zu einem Biss kommen. In der Regel „tackern“ die Hamster hier aber nur und beißen nicht mit voller Kraft zu. Dennoch sollte man eben nicht vergessen, ein Hamster ist ein Beobachtungstier. Es gibt durchaus Hamster die „zahm“ sind und die sich auf die Hand nehmen lassen, jedoch kann das niemals garantiert werden. Es gibt keine Garantie einen Hamster „zahm“ zu bekommen. Wenn der Hamster mit Leckerchen und viel Ruhe und Zeit dann doch vertrauen fasst dann ist es trotzdem so, dass der Hamster es nicht genießt gestreichelt zu werden, er akzeptiert es, um Futter zu erhalten. Da sind Hamster leider von Grund aus anders als beispielsweise Ratten. Daher auch der Begriff Körnergeber als Titel für die Besitzer des Hamsters, denn das ist die Rolle, die man im Leben des Hamsters spielt.
Was braucht ein Hamster?
Ein Hamster, auch wenn er einer der kleineren Nager ist, braucht trotzdem jede Menge Platz. In der freien Natur legen sie nächtlich mehrere Kilometer zurück. Um diesem enormen Bewegungsdrang nachzukommen ist es sinnvoll dem Hamster ein Laufrad anzubieten. Holzlaufräder und Korklaufräder eignen sich hier hervorragend. Diese sind aus Naturmaterialien und können auch Mal angenagt werden ohne, dass dies ein Risiko für das Tier darstellt. Jedoch ersetzt ein Laufrad nicht den Bewegungs- und Erkundungsdrang vollends. Das Gehege eines Hamsters sollte somit mindestens 0,5qm groß sein. Bedeutet, 100x50cm beispielsweise. Die Einstreuhöhe sollte mindestens 20cm betragen, besser noch 30cm. Geeignetes Einstreu sollte fest zusammenpressbar sein, sodass der Hamster seinem natürlichen Verhalten nachkommen kann und Gänge im Gehege anlegen kann. Des Weiteren braucht der Hamster natürlich eine Wasserquelle, dies geht in Form einer Wasserschale oder einer Wasserflasche bzw. Tränke. Das Futter spielt auch eine große Rolle. Dieses sollte ausgewogen sein aus Kräutern, Sämereien und dem passenden tierischen Eiweiß Gehalt. Passendes Hamsterfutter finden Sie in unserem Sortiment.


Welche Hamsterart passt zu mir?
Die verschiedenen Hamsterarten, Achtung, nicht Rassen, sind vom Verhalten sehr unterschiedlich und auch die Anforderungen sind hier unterschiedlich. Die beliebteste Hamsterart ist definitiv der Goldhamster. Dieser existiert mittlerweile in hunderten verschiedenen Farbvarianten und Fellvarianten, so ist beispielsweise der Teddyhamster eine Unterart des Goldhamsters, dieser hat nämlich lange Haare. Zwerghamster unterteilen sich nochmals in eigene Arten, da gibt es die Campbell Zwerghamster, die Dsungarischen Zwerghamster sowie die Roborowski Zwerghamster. Durch Kreuzungen entstanden auch sogenannte Hybriden. Diese sind eine Kreuzung aus Dsungarischem Zwerghamster und Roborowski Zwerghamster. Goldhamster sind meist aufgeschlossener, mutiger und sind eher als zahm zu bezeichnen. Diese sind auch die Größte der Arten und brauchen dementsprechend ein großes Gehege und jeden Tag „Auslauf“ – nicht im Garten, sondern sicher in der eigenen Wohnung. Der Auslauf sollte mindestens einen Quadratmeter groß sein und verschiedene Beschäftigungen für den Hamster bereitstellen. Hier ist ein Beispiel eines Auslaufs zu finden.
Die Campbell Zwerghamster sind meistens eine etwas zickige Art, sie sind oft territorial und verteidigen ihr Revier mit dem Zwicken in den Finger. Natürlich ist nicht jedes Tier gleich, es ist nur vermehrt ein Artmerkmal. Dsungaren sind relativ zurückhaltend und brauchen etwas mehr Zeit um Vertrauen zu fassen. Sind jedoch auch nicht ganz so launisch wie die Campbells. Zuletzt sind da noch die Roborowski Zwerghamster. Diese Art ist unglaublich scheu. Es ist die kleinste Hamsterart und die meisten Tiere sind nur dann wach, wenn sie sich unbeobachtet fühlen. Es dauert hier am längsten bis man diese Tiere problemlos beobachten kann und es gibt hier die meisten „Phantome“ – also Hamster, die man nie zu Gesicht bekommt und man nur anhand des fehlenden Futters z. B. erkennt, ah der Hamster war aktiv.






Wie sollte ein artgerechter Hamsterkäfig sein?
Vorab sollte es kein Käfig sein. Hamster können an den Gitterstäben versuchen zu klettern und sie sind nicht besonders gute Kletterer. Das kann dann dementsprechend zu einem Verletzungsrisiko werden. Des Weiteren kann ein Käfig auch keine 20-30cm hohe Einstreu fassen und ist somit schlichtweg nicht für die Hamsterhaltung geeignet. Ideal ist ein altes Aquarium für das man einen Holzdeckel mit Kaninchendraht o.ä. baut. Es gibt auch Nagarien die extra entworfen worden sind für die Nagetier Haltung. Diese weisen genug Belüftung auf und können mit Schiebescheiben von vorne geöffnet werden. Terrarien aus Glas können mit einer Plexiglasscheibe auch artgerecht gemacht werden, wenn damit die Einstreuhöhe erhöht wird. Wir würden immer zu einer Variante raten in der sie von vorne an das Tier herankommen und nicht nur von oben. Denn Hamster haben vor allem aus der Luft natürliche Feinde und somit kann es noch länger dauern, bis der Hamster vertrauen zu Ihnen fasst, wenn Sie immer von oben ins Gehege greifen müssen
Im Gehege sollten folgende Sachen zur Verfügung gestellt werden und erfüllt werden:
- Einstreuhöhe von mindestens 20cm möglich (besser 30cm)
- Ein Mehrkammernhaus das den natürlichen Bedürfnissen des Hamster entspricht
- Ein Laufrad was der Hamstergröße angepasst ist
- Eine Wasserstelle sowie eine Futterstelle, alternativ wird das Futter im Gehege verteilt
- Ein Sandbad mit Chinchillasand in dem der Hamster sein Fell pflegen kann
- Mehrere Ebenen auf denen besonders schwere Gegenstände vor dem Unterbuddeln geschützt werden
- Einstreu die Gänge halten kann
- Eine Ecktoilette in der der Hamster sein Geschäft verrichten kann
Tagesablauf eines Hamsters
Die meisten Hamster stehen so gegen 20-22 Uhr auf, das kommt ganz auf die Art an aber auch auf den Charakter des Tieres. Zwerghamster sind beispielsweise wechsel aktiv und können auch tagsüber im Gehege gesehen werden, meist nicht für allzu lange Zeit aber um sich nochmal schnell einen Snack zu holen oder um etwas zu trinken. Goldhamster haben da eine striktere Nachtruhe und schlafen meist den ganzen Tag über durch. Daher ist es besonders wichtig, dass der Hamster einen ruhigen Standort hat. Wenn der Hamster dann ausgeschlafen hat, das geht es meistens direkt an den Wassernapf, weil er durstig ist, also fast wie es uns auch geht. Danach wird dann das Futter für die Nacht zusammengesucht und meistens geht es zuerst zu dem Frischfutter. Hamster sollten unbedingt jeden Tag oder jeden zweiten Tag etwas Grünes bekommen. Etwas Salat, ein Stück Gurke oder auch Mal ein kleines Stück Apfel (für Goldhamster, nicht für Zwerghamster, Diabetes Gefahr!) oder eine Scheibe Banane lassen sich Hamster gerne Mal schmecken. Nachdem der Hamster seine nächtliche Routine durch hat, sollten Sie dem Hamster die Möglichkeit bieten, insofern dieser schon zutraulich genug ist in den Auslauf zu können. Wie sie diesen gestalten können erläutern wir weiter unten. Nachdem der Hamster dann idealerweise ein paar Stunden im Auslauf verbracht hat, geht es für den Hamster zurück ins Gehege und für Sie bestimmt ins Bett. Dann geht der Hamster anderen Aktivitäten nach, beispielsweise den Futtervorrat überprüfen und etwas essen, das Laufrad zum Drehen bringen oder neue Gänge buddeln. Wenn Sie dann morgens aufstehen ist der Hamster meistens schon wieder im Tiefschlaf. Aufgrund dieser Nachtaktivität ist der Hamster eben für kleinere Kinder absolut nicht empfehlenswert. Da eignen sich Kaninchen oder Meerschweinchen um einiges besser.